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Solidarwest-Newsletter #8 18.05.2020

Umstrukturierung

Mitte März sind wir mit Solidarwest mehr oder weniger spontan über Nacht an den Start gegangen. In diesem Moment stand für uns im Fokus schnell direkte Nachbarschaftshilfe zu organisieren. Mittlerweile ist Einiges passiert, gesellschaftlich und bei uns. Wir haben begonnen darüber zu reden, wie es für uns weitergehen kann und soll. Diese Diskussion ist noch nicht abgeschlossen. Aber festzuhalten und anzukündigen sind schon einmal zwei Dinge:

Wir wollen auf jeden Fall weitermachen

Wir denken, dass eine Nachbarschaftsorganisierung auch losgelöst von der Organisierung direkter Hilfe und auch abseits einer Pandemie wichtig und notwendig ist. Wir werden deswegen weiter am Ball bleiben.

Wir werden unsere Büroschichten etwas zurückfahren

Damit wir mehr Zeit haben, miteinander zu diskutieren und andere Themenfelder anzugehen, werden wir ab demnächst wahrscheinlich die Bürozeiten einschränken. Das bedeutet, dass wir wahrscheinlich nur noch drei-vier Tage die Woche direkt telefonisch erreichbar sein werden.

Reaktionäre und Verschwörungsmythen rund um Corona

Es ist in aller Munde und leider auch hier in der Stadt: Die berechtigte Kritik und Skepsis gegenüber staatlichen Handeln treibt eine leider nicht nur obskure, sondern auch brandgefährliche Mischung von Menschen gemeinsam auf die Straße. Und dann stehen auf einmal Menschen aus der eigenen Nachbarschaft, oder dem sozialen Umfeld im Vokspark Kleinzschocher oder in der Innenstadt, tragen Alubommeln und applaudieren gemeinsam mit Neonazis. Wir haben dazu eine kleine Linksammlung zusammengestellt unter Anderem mit einem Dossier über die Personenzusammenhänge in Leipzig:

Verschwörungsmythen und Reaktionäre

Bibliothekswiedereröffnung

Die anarchistische Bibliothek “Samizdat” in der Gießerstraße 16 öffnet wieder. Vorläufig Mittwochs von 15.30-19.30 könnt ihr hier kritische Literatur, aktuelle Zeitschriften und Broschüren zu diversen Themen finden. Schaut doch mal vorbei. Mehr Infos unter: infoladen.noblogs.org

Männertag

Am Donnerstag ist Feiertag. Eigentlich heißt er Christi Himmelfahrt. Irgendwie hat sich in unserer Gesellschaft die Unsitte etabliert, das Ganze auch Männertag zu nennen – dabei wäre der Name das Eine, leider heißt das in der realen Konsequenz aber jedes Jahr aufs Neue, dass betrunkene, unangehme Männergruppen durch die Parks ziehen, ausgestattet mit Grill und Bollerwagen.

Ein solcher Hotspots war jahrelang die Graffitiwand in der Gießerstraße. Dem setzen Nachbar*innen etwas entgegen, indem sie seit einigen Jahren regelmäßig ein pro-feministisches Picknick an diesem Tag gestalten. Kommt doch gern mal vorbei und verbringt ein bißchen Zeit mit uns und anderen dort.

Bleibt gesund und meldet euch, wenn was ist,

Mit solidarischen Grüßen,

Tobias